Chronik des ESV
1934 bis 2009
1934
Kleinere Sportgruppen der damaligen Reichsbahn (Betriebswerke, Bahnmeistereien, Bahnhöfe und Güterabfertigungen) in Mülheim schlossen sich zu einem Eisenbahnsportverein zusammen. Der heutige Eisenbahner-Sportverein Schwarz-Weiß Mülheim an der Ruhr war geboren.
1. Vorsitzender: Dienststellenleiter Kurt Emde
2. Vorsitzender und Kassierer: Max Basilius
1945
Fast das Ende des Vereins: Die Gaststätte Landscheid, wo die Kegel- und Schieß-Abteilung tagte, war völlig zerstört; alle Unterlagen waren vernichtet; viele Mitglieder waren gefallen oder über das zerbombte Deutschland verstreut.
1948
Kurt Emde und Max Basilius bilden noch den Vorstand. Gekegelt wurde in der Gaststätte Wolters in Styrum.
1949
Die Tischtennis-Abteilung war in der Gaststätte David untergekommen.
1957
Otto Ufer übernahm die Vereinsführung. Seine Gattin Maria, später zum Ehrenmitglied ernannt, wurde Kassiererin. 2. Vorsitzender wurde Gustav Oesterwind, Geschäftsführer Friedhelm Deiters. Otto Ufer war wohl die schillerndste Figur in der Vereinsgeschichte. Er war ein guter Langläufer, Inhaber des Sportehrenpreises der Stadt Mülheim/Ruhr und als origineller Mensch und Sportler weit über Mülheims Grenzen hinaus bekannt und beliebt. In diesem Jahr entstand aus einer Schutthalde an der Hansbergstrasse in Mülheim-Winkhausen unter seiner Leitung und mit enormer Eigenleistung mit primitivsten Mitteln die Sportanlage des Eisenbahner-Sportvereins Schwarz-Weiß Mülheim. Ein Fußballplatz, eine 100 m-Bahn, eine Kugelstoßanlage und eine Weit- und Hochsprung-Anlage wurden gebaut, so dass die Leichtathleten mit dem Training starten konnten.
Es wurde auch eine Fußballabteilung gegründet; zum Abteilungsleiter wurde Friedhelm Deiters gewählt. Mit 50 aktiven Spielern wird der Mannschaftskampf aufgenommen.
Der Turnbetrieb startet mit ca. 80 Teilnehmern in der Sporthalle an der Filchnerstrasse in Heißen.
1959
25 Jahre ESV. Der Sportverein wird unter dem Namen Eisenbahn-Sportverein Schwarz-Weiß Mülheim/Ruhr in das Vereinsregister beim Amtsgericht unter der Registriernummer 531 eingetragen.
1963
Gründung einer Naturfreunde-Abteilung durch den Oberförster Alfred Wisotzki und seinen Söhnen Günter und Wolfgang. Sie tagte in der Gastwirtschaft Walter Neumann am Heelweg, später wurde dann ein geregelter Schießbetrieb (Luftgewehre) auf dem Sportgelände der Hansbergstrasse möglich; es entstand die Schützen-Abteilung.
Die Tischtennis-Abteilung führte ihren sportlichen Betrieb im ehemaligen Wartesaal des Bahnhofs Mülheim-Styrum fort; das Vereinslokal wurde die Gaststätte Heitmann im Bahnhof. Unter der Leitung von Josef Thomas wurde sie mit bis zu 132 Mitgliedern zur stärksten Abteilung des ESV.
1964
Der 1. Internationale Hansberglauf „Rund um den Hansberg“ startete. Es war ein 10 km Straßenlauf - 3 x um den Hansberg. Initiatoren waren Otto Ufer und Alleen Schaak. Am Start waren über 200 Läufer aus dem In- und Ausland.
1969
Ein schwarzes Jahr für den Sportbetrieb auf der Anlage am Hansberg: Der 4-gleisige Ausbau der Bahnstrecke Mülheim – Essen begann. Durch diesen Bau wurde die Platzanlage um 30 m schmaler; bis 1984 hält sich beim Fußball noch eine „Alte Herrenmannschaft“ unter der Abteilungsleitung von Horst Kleinsteinberg, welche Freundschaftsspiele austrägt aber auch noch bei den Mülheimer Hallenmeisterschaften präsent ist.
1971
Die Turnabteilung des ESV bekommt die Sporthalle an der Gesamtschule Kleiststrasse zugewiesen.
1974
In den Abteilungen Tischtennis, Schützen, Turnen und Leichtathletik herrscht reger Sportbetrieb.
1979
Die Tennis-Abteilung gründete sich in der Gaststätte Volkenborn in Dümpten. Erster Abteilungsleiter wurde Friedrich Schmitz. Mit 14 Enthusiasten des weißen Sports wurden mit Eigenfinanzierung und völliger Eigenhilfe durch die Mitglieder der Tennis-Abteilung 2 Tennisplätze gebaut. Hinzu kommt als „Vereinsheim“ eine alte Baracke, die als Umkleide- und Vereinsheim dient.
1980
In Eigenleistung startet der Bau eines neuen Sanitärgebäudes mit Toiletten, Umkleide- und Duschräumen.
1981
Wegen seines schlechten Gesundheitszustands gibt Otto Ufer den Vorsitz des ESV auf. Als neuer Vorstand wurden gewählt: 1. Vorsitzender Günter Terjung, Stellvertreter Uwe Neuenfeld, Geschäftsführer Fritz Rüddel, Schatzmeister Rainer Lotz. Otto Ufer wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
1982
Das Sanitärhaus wird fertiggestellt und der Bau eines 3. Tennis-Platzes begonnen. Am 4. Mai stirbt der Ehrenvorsitzende Otto Ufer.
1983
Der 3. Tennisplatz wird fertig gestellt.
1984
Der Hansberglauf wird zu Ehren seines Begründers in „Otto Ufer Hansberglauf“ umbenannt und findet zum 20. Mal statt.
1985
Die Turnabteilung muss mangels Interesse aufgegeben werden.
1989
Der „Otto Ufer Hansberglauf“ wird zum letzten Mal durchgeführt. Nach 25 Jahren muss er wegen immer geringerer Teilnehmerzahlen und wegen der Kommerzialisierung des Sports aufgegeben werden.
1990
Die alte, allen lieb gewordene „Baracke“ wird abgerissen und der Bau eines neuen Vereinsheimes in Angriff genommen.
1992
Der Tischtennisraum im Bahnhof Mülheim-Styrum wird gekündigt. Im Jugendheim Styrum, Marktstrasse 1, findet die Abteilung eine neue Bleibe zum Training und Spielen.
1993
Das Vereinsheim wird mit beträchtlichen Eigenleistungen und überdurch-schnittlichem Engagement der Mitglieder von der Tennis-Abteilung fertig gestellt. Beachtliche Finanzierungshilfe leisteten die Deutsche Bundesbahn, die Landesregierung und die Stadt Mülheim an der Ruhr.
1995
Der Clubwirt Heinrich Dungs organisiert das 1. Senioren-Turnier AK 50.
1998
Pfingstsonntag gestaltete die Tennis-Abteilung ein Nostalgie-Turnier. Damen und Herren spielten in Kostümen aus der „Gottfried von Cramm“-Zeit.
Friedel Schmitz wird zum 60-sten Geburtstag bezüglich seiner Leistungen für den Eisenbahner Sportverein zum Ehrenmitglied ernannt.
1999
Günter Terjung gibt den Vorsitz des ESV auf und wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Edda Schmitz wird zur neuen Vorsitzenden gewählt.
Der Parkplatz vor der Anlage wird mit Schotter befestigt.
2002
Im Vereinshaus finden sich zur Gründung einer Bogensport-Abteilung Interessierte zusammen. 1. Abteilungsleiter wird Berthold Scholz, Kassiererin Ulrike Schuld.
2003
Die Bogensport-Abteilung wächst schnell; mit Geldern vom VDES, des LSB, MSB und der Stadt Mülheim kann das Gelände ausgebaut werden.
2004
Die Tennis-Abteilung wird 25, der Eisenbahner-Sportverein Schwarz-Weiß Mülheim 70 Jahre. Diese Jubiläen wurden am 18. September in der Gaststätte „Bürgergarten“ gebührend gefeiert. Am 19. September fand auf der Anlage in der Hansbergstrasse ein Empfang statt; anschließend gab es einen Tennis-Schaukampf.
2005
Karl-Dieter Langer wird zum 1. Vorsitzenden gewählt; sein Stellvertreter ist Erich Ziegler. Gerhard Schüngel wird Geschäftsführer, Günter Dehne Kassierer.
Die Tennis-Herren AK 55 schaffen den Sprung von der Bezirksliga in die 2. Verbandsliga.
Ernst Jötten wird 80 Jahre alt und aufgrund seiner für den Verein erbrachten Leistungen zum Ehrenmitglied ernannt.
2006
Die Bogen-Abteilung stellt mit Arnim Frädrich erstmals einen Landesmeister. Er gewinnt in Wirges die Feldrunde mit dem Langbogen. Ann-Kathrin Himmeröder, Tanja Drechsler und Janina Meiners erzielen mit dem Blankbogen in der FITA-Runde – diese entspricht etwa dem olympischen Bogenwettbewerb- einen deutschen Mannschaftsrekord in der Altersklasse U 17 w.
2007
Die Tennis-Damen 50 schaffen den Aufstieg von der 2. in die 1. Verbandsliga.
Beim Bogen stellt der ESV mit Ann-Kathrin Himmeröder, 2x Tanja Drechsler, Stefan Peitz und Arnim Fädrich insgesamt 5 Landesmeister.
Markus Behr erreicht in Berlin bei den deutschen Meisterschaften im Bogenlauf mit dem traditionellen Bogen die Silbermedaille in der Altersklasse Ü45, und damit den ersten nationalen Podestplatz für den ESV.
2008
Daniela Kunz holt in der Halle einen weiteren deutschen Rekord mit dem Jagdbogen in der AK U17w. 14 weitere Landesmeisterschaften werden durch Daniela Kunz, Eric Sill, Timo Behr, Walter Becker, Frank Kunz und Markus Behr nach Mülheim zum ESV geholt. Bei den deutschen Meisterschaften erringen die Jagdbogenschützen 3 Silber- und 3 Bronze-Medaillen. Silber erringen Timo Behr in der AK U20m in der Halle und Eric Sill in der Waldrunde. Daniela Kunz gelingt dieses Husarenstück in der AK U17w in der 3-D-Runde. Bronze erlangen Timo Behr bei der Waldrunde, Daniela Kunz in der FITA-Runde und Markus Behr im Bogenlauf.
Mit Daniela Kunz wird erstmals eine Aktive des ESV in den Landeskader des Bogensportverbandes NRW berufen.
2009
Das Senioren-Turnier -inzwischen AK 55- wird am 1. August-Wochenende zum 15-ten Mal ausgetragen.
Die Erfolgsstory des Bogensports hält an. Drei weitere deutsche Rekorde, zwei durch Daniela Kunz mit dem Jagdbogen in der Halle und durch die Jagdbogen-Ü45-Mannschaft mit Walter Becker, Frank Kunz und Markus Behr ebenfalls in der Halle.
Endlich hat der ESV auch die ersten Deutschen Meister. Daniela Kunz bei den U20w und Eric Sill bei den U17m holen am 14. März in Minden mit dem Jagdbogen den Titel „Deutscher Meister“ in der Halle.
Walter Becker
Vorsitzender ESV